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„Dauernd erschöpft – Long Covid und ob es das wirklich gibt“

Seit es Corona gibt, geistern auch Berichte über dauernde Erschöpfung, chronische Müdigkeit und verminderte bis zu gar keiner Leistungsfähigkeit durch Medien. Was es damit auf sich hat, möchten wir hier kurz zusammenfassen.

© Canva

Gibt es das wirklich oder ist es eine Ausrede?

Kurz gesagt, Ja das gibt es wirklich. Betroffene leiden mehr oder weniger stark an den Symptomen. Woran sie aber immer wieder leiden bzw. womit sie immer wieder konfrontiert werden, ist, dass sie und ihre Symptome nicht ernst genommen werden. 

Gibt es das erst seit Corona?

Nein. Schon vorher war eine recht ähnliche Erkrankung bekannt das  “Chronisches Fatigue Syndrom” oder ME/CFS heißt. Fatigue gibt es im Englischen und französischen Sprachgebrauch und bedeutet so viel wie müde oder erschöpft und das ist auch eines der Hauptsymptome dieser Erkrankung. Auch wenn man sich ausruht, wird die Erschöpfung nicht besser. Das kann so weit führen, dass Betroffene nicht mehr in der Lage sind aufzustehen und einem „normalen Leben“ nachgehen können. Auch geistige Anstrengung wie Lernen oder Lesen kann unmöglich werden. Erschöpfung ist ein Hauptsymptom, es gibt aber auch andere, wie zum Beispiel Konzentrationsschwierigkeiten oder Chronische Schmerzen. Da es so viele unterschiedliche Symptome gibt, ist die Erkrankung schwer zu diagnostizieren. Durch die Corona Pandemie ist sie etwas bekannter geworden, da sowohl Auslöser wie auch Symptome ähnlich sind

Wen betrifft‘s?

Grundsätzlich kann man sagen, leider jeden. Erkranken kann jeder oder jede, Studien gehen von 10 – 20 % Erkrankten nach einer Corona Infektion aus. Von Kindern über Jugendliche bis hin zu Erwachsenen. Warum jemand sich nach einer Erkrankung nicht erholt und länger an den Folgen leidet ist noch nicht vollständig geklärt.

Wie hängt das mit Corona zusammen?

Genau weiß man es noch nicht, nach einer Infektion (es muss übrigens nicht unbedingt Corona sein) kann es zu länger anhaltenden Beschwerden kommen. Diese können sein:

  • Müdigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Schwäche, bis hin zur sogenannten Fatigue
  • anhaltende Geruchs- und Geschmacksstörungen
  • Kurzatmigkeit, Atembeschwerden
  • Schlafstörungen
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, sogenannter „Gehirnnebel“ 
  • Herzrasen bzw. Herzklopfen
  • Brustschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • … und noch viele mehr ….

Warum beschäftigt sich das Jugendcoaching damit?

Wir vom we need you Jugendcoaching haben einige Jugendliche und junge Erwachsene kennengelernt, die unter der Erkrankung ME/CFS oder Long Covid leiden. Das Ausmaß ihrer Erkrankung kann ganz unterschiedlich sein. Hausbesuche der Jugendcoach:innen sind möglich, wenn es für unsere Jugendlichen und Erwachsenen schwierig ist das Haus zu verlassen.

Aufgefallen im Jugendcoaching ist, dass bis zur Erstellung einer Diagnose oft ein langer Weg hinter ihnen liegt. Die Symptome sind oft ungenau und können auch Begleiterscheinungen vieler anderer Erkrankungen sein. Wir vom Jugendcoaching nehmen die individuellen Anliegen und Thematiken mit denen Jugendliche und junge Erwachsene, die zu uns kommen ernst und setzen uns mit ihrer individuellen Problemlage auseinander.

Zusammengefasst heißt das was?

Langanhaltende Erschöpfung, Schmerzen oder Müdigkeit können Begleiterscheinungen unterschiedlichster Erkrankungen sein. Es kann auch Long Covid oder Fatigue dahinterstecken. Das sollte unbedingt ein:e Spezialist:in beurteilen.
Also keine Angst vor dem Arztbesuch!
Es ist wichtig, das abklären zu lassen. Und nicht verzagen, wenn es einige Anläufe braucht, bis die richtige Diagnose gestellt werden kann. Oft ist das mit einigen Arztbesuchen verbunden. Jede:r ist halt nicht immer Expert:in für Alles.
Das gilt auch fürs Jugendcoaching. Wir möchten darauf hinweisen, dass unsere medizinische Expertise begrenzt ist und dass wir hier nur einen groben Überblick über die Erkrankung geben.